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Das Atari Video Computer System 2600




Das Atari Video Computer System 2600

Die Spielkonsole von Atari, das sogenannte Atari VCS-2600 (VCS = Video Computer System) ist wohl die bekannteste, am meisten verkaufte und erfolgreichste Spielekonsole aller Zeiten. Sie erschien im Jahre 1977 und wurde offiziell bis 1990 verkauft. Doch auch noch später konnte man sie als Restposten erwerben. Insgesamt wurden über 25 Millionen Atari VCS-Konsolen verkauft!

Übersicht

1. Technische Daten
2. Verschiedene Atari 2600-Versionen
3. Zubehör
4. Die Geschichte der Firma Atari
5. Downloads
6. Atari-Links

1. Technische Daten

Erscheinungsjahr 1977
Prozessor MOS 6507 (vergl. C64 -> MOS 6502 bzw. MOS 6510)
Taktfrequenz 1.19 MHz
RAM 128 Bytes
Grafikchip TIA (Television Interface Adapter), auch STELLA genannt
Grafikmodus 320 x 200 Pixel
Farben bis zu 256
Soundchip TIA / STELLA
Sound 3 Stimmen
I/O Modulschacht, 1 x HF, 2 x Joystick


2. Verschiedene Atari 2600-Versionen

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3. Zubehör

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4. Die Geschichte der Firma Atari

1962 entwickelt Steve Russel, Professor für Computerwissenschaften am MIT, mit zwei Studenten auf dem Großrechner DEC PDP-1 der Universität (der einen Wert von ca. 120.000 US$ hatte!) ein Videospiel namens Space War. In diesem Spiel fliegen zwei gegnerische Raumschiffe um eine in der Mitte befindliche Sonne und versuchen, das jeweils andere Schiff abzuschießen. Die Schiffe lassen sich links- und rechtsherum drehen und nach vorne beschleunigen. Während des Kampfes muß der Spieler ständig darauf achten, nicht in die Gravitation der Sonne zu geraten und dort hineingezogen zu werden.

Was das alles mit Atari zu tun hat? Nun, zu dieser Zeit war ein junger Mann namens Nolan Bushnell Student an der University of Utah. Diese Universität hatte eine PDP-10 und auch dort wurde Space War gespielt (das Programm wurde frei kopiert, da Steve Russel es nie hat patentieren lassen). Bushnell sieht Space War und ist von dem Spiel sofort begeistert. Da er in den Semesterferien in einer Spielhalle jobbt (wo zu dieser Zeit allerdings nur mechanische Automaten stehen), kommt ihm die Idee, einen Münzautomaten für Space War zu bauen. Allerdings ist die Umsetzung noch schwierig, da die benötigte Hardware noch den Platz eines Kleinwagens in Anspruch nimmt und zigtausend Dollar kostet. Es soll auch noch ca. 8 Jahre dauern, bis Bushnells Idee realisiert wird.

1970 schließt Nolan Bushnell sein Studium ab und bekommt einen Job bei Ampex in Redwood City, Kalifornien. Dort lernt er Ted Dabney kennen, den er für sein Space War-Projekt begeistern kann.
1971 glaubt sich Bushnell schließlich am Ziel. Er kündigt bei Ampex, um sich voll auf Space War konzentrieren zu können. Als der Automat schließlich fertiggestellt ist, wird er Computer Space getauft. Es findet sich auch ein Abnehmer für das Gerät: Nutting Associates. Insgesamt werden 1.500 Stück von Computer Space in einem futuristischen Fiberglasgehäuse produziert. Leider bleiben die Verkaufszahlen deutlich hinter den Erwartungen zurück... Bushnell erkennt, daß die Bedienung des Spiels (unterschiedliche Knöpfe für Rotation, Schub und Feuer) zu kompliziert ist, und kommt zu dem Schluß, daß ein erfolgreiches Arcadespiel vor allem simpel zu steuern sein muß.
Trotz des Flops will Bushnell weitermachen. Auf einer Messe in Burlington, Kalifornien, hat er Gelegenheit, das Magnavox Odyssey-System auszuprobieren. Es handelt sich dabei um ein simples Tennisspiel mit zwei vertikal beweglichen Schlägern, die jeweils einen stilisierten Ball in Bewegung halten müssen. Dieses Spiel ist so einfach, daß es eigentlich ein Erfolg werden muß!

Die Gründung der Firma Atari
Da Nutting Associates Bushnell nicht so gewähren läßt, wie er möchte, gründet er 1972 schließlich zusammen mit Ted Dabney eine eigene Firma. Das neue Unternehmen soll den Namen Syzygy bekommen, der ist aber (glücklicherweise .-)) schon von einem Kerzenmacher aus Mendocino registriert worden. Also entscheidet man sich für das japanische Wort Atari was übersetzt "ich werde gewinnen" heißt (und im Brettspiel Go die Bedeutung der Ansage "Schach" beim Schachspiel hat). Das Atari-Logo stellt übrigens den stilisierten Fujijama, den "heiligen Berg Japans" dar.
Am 27. Juni 1972 wird die neue Firma Atari offiziell mit einem Startkapital von nur 500 US$ gegründet (jeweils 250 US$ von Bushnell und Dabney).

Das erste Atari-Spiel wird Pong, gebaut von Al Alcorn (der interessanterweise als Ersatzmann für den ausgeschiedenen Bushnell bei Ampex arbeitet). Es handelt sich praktisch um das Spiel, das Bushnell 1971 gesehen hat: Magnavox Odyssey, das simple Tennisspiel. Nach der Herstellung des Prototyps begibt sich Bushnell auf die Suche nach einem Produzenten, u.a. den Flippergiganten Bally Midway. Da er nur Absagen erhält, entschließt er sich dazu, den Automaten selbst zu produzieren.
Legendär ist der Testlauf des Prototypen in einem Café, Andy Capp's Tavern, in Sunnyvale: Nach zwei Tagen Betriebszeit bekommt Bushnell einen Anruf vom Gastwirt, der sich darüber beschwert, daß der Automat nicht mehr funktioniere. Der "Fehler" ist schnell gefunden: der Geldkasten war durch die vielen eingeworfenen Münzen übergelaufen und muß durch einen größeren ersetzt werden. Durch diesen Erfolg bestärkt, beginnt die Serienproduktion von Pong. Mit sehr gutem Ergebnis: innerhalb eines Jahres werden ca. 10.000 Exemplare verkauft (für damalige Verhältnisse ein unglaublicher Erfolg)!
Dieser Erfolg findet natürlich auch Nachahmer: 1973 werden die Spielhallen mit einer Flut von Pong-Clones überschwemmt. Einer der Clone-Hersteller ist übrigens Nutting Associates - die Firma, die Bushnell die Mittel für die Pong-Entwicklung verweigert hatte.
Ted Dabney sieht die wachsende Konkurrenz mit Sorge und verkauft schließlich seine Hälfte der Firma an Nolan Bushnell. Eigentlich unbegründet, denn Atari bleibt der umsatzstärkste Videospiel-Hersteller.

Atari stockt sein Angebot an Videoautomaten auf: neue Titel wie Gotcha, Space Race, Double Pong und Super Pong kommen in die Spielhallen. 1974 folgen noch einige weitere Pong Versionen: Quadra Pong, das erste Videospiel für insgesamt vier Personen, Touch Me (auch als Simon bekannt), Pin Pong und Doctor Pong. Andere Automaten, wie Grand Track, Formula K, World Cup Football und besonders Tank (das einen neuen Spieltyp begründet), werden ebenfalls herausgebracht. Tank wurde eigentlich von der Firma Kee Games entwickelt. Es stellte sich aber bald heraus, daß Kee Games nur ein Tochterunternehmen von Atari war. Deshalb - und weil beide Firmen ohnehin noch 1974 fusionierten - kann man Tank also beruhigt als Atari-Spiel bezeichnen. Nach der Fusion wurde übrigens der Inhaber von Kee Games, Joe Keenan, Präsident und Nolan Bushnell CEO (Chief Executive Officer = Geschäftsführer) der "neuen", größeren Firma Atari.

Home Pong - das erste Atari-Telespiel
Harold Lee, ein Angestellter bei Atari, regt eine Heimversion von Pong an, die einfach an das heimische Fernsehgerät angeschlossen werden soll: Home Pong. Die Konsole wird schließlich von Lee, Alcorn und Robert Brown entwickelt. Vorerst schrecken die Händler aber vor diesem Spiel zurück, da sie noch die schlechten Verkaufsergebnisse des Magnavox Odyssey 100 in Erinnerung haben.
1975 nimmt Atari Kontakt zu Tom Quinn, Einkäufer bei der Warenhauskette Sears-Roebuck, auf und zeigt ihm das Pong-System. Sears kauft 150.000 Geräte und vertreibt sie unter dem eigenen Label Sears Tele-Games. Weihnachten 1975 hat sich Home Pong zum bestverkauften Artikel in Sears' Sortiment entwickelt, der Begriff Atari wird in den USA landesweit bekannt.
1976 landet Atari einige weitere Spielhallenhits, u.a. die bekannten Spiele Le Mans, Night Driver und Breakout. Letzteres ist wohl genauso oft kopiert worden wie Pong.

Die Übernahme
Atari wächst kontinuierlich und wird schließlich von Time Warner Communications für 28 Mio. US$ aufgekauft (wovon 15 Mio. direkt auf Bushnells Konto fließen), nicht zuletzt deshalb, weil Atari die erforderlichen Mittel für die Fertigstellung der geplanten Heimkonsole (Codename Stella, das spätere VCS-System) nicht allein aufbringen kann. Joe Keenan und Nolan Bushnell bleiben aber auch nach der Übernahme Geschäftsführer bei Atari.
1977 bringt die japanische Firma Taito das Spiel Space Invaders auf den Markt. Atari erwirbt die Rechte an diesem Spiel und vermarktet es erfolgreich, weitere Lizenzhits folgen, wodurch Atari zum unumstrittenen Marktführer im Bereich der Arcadespiele aufsteigt.

Atari VCS und Atari-Heimcomputer
Atari steigt mit dem VIDEO COMPUTER SYSTEM (VCS, später in Atari 2600 umbenannt) in einen neuen Bereich ein, nämlich den der Heimvideospiele mit auswechselbaren Modulen. Durch das Konzept der Spielmodule und die für damalige Verhältnisse ansprechende Farbgrafik wird auch dieses System zu einem vollen Erfolg - und soll es noch für viele Jahre bleiben, denn es wird bis 1990 verkauft. Das VCS dürfte somit die erfolgreichste Videospielkonsole aller Zeiten sein.
1979 beteiligt sich Atari mit den Modellen 400 und 800 auch am noch nicht großen Heimcomputermarkt. Die Computer sind für ihre Zeit sehr fortschrittlich, besonders die frei programmierbaren Custom Chips eröffnen völlig neue Horizonte.
Spielhallenmäßig ist Atari auch nicht faul und bringt Hits wie Lunar Lander und Asteroids (den Knüller überhaupt) heraus. Viele der Spielhallenhits finden auch eine Umsetzung auf das VCS das Angebot an Modulen wächst stetig.
Nolan Bushnell, der Gründer von Atari, verläßt seine Firma. Er gründet später die neue Firma Androbots, Inc., die sich auf die Herstellung von Hausrobotern spezialisiert. Da diese Roboter allerdings als Spielzeug deutlich zu teuer und als Bedienstete eindeutig zu dämlich ;-) sind, wird Androbots schnell wieder geschlossen.
Time Warner nutzt den Fortgang Bushnells, um eine neue Firmenpolitik zu etablieren. Die zwanglosen Zeiten bei Atari sind vorbei, neue Vorschriften wie Krawattenpflicht, Firmenkleidung, geregelte Arbeitszeiten u.ä. verprellen die Entwickler, die sich dadurch eingeengt fühlen.
1980 wird Activision, die erste nur auf Videospiel-Software spezialisierte Firma, von James Levy gegründet. Vier ehemalige Spieledesigner von Atari sind mit von der Partie: David Crane, Larry Kaplan, Alan Miller und Bob Whitehead, die sich nicht zuletzt wegen der neuen Firmenpolitik bei Atari abgesetzt haben. Activision setzt neue Maßstäbe für die Qualität der Videospiele und löst damit einen regelrechten Boom aus.
1981 kommt das Nachfolgemodell zum VCS 2600, die 5200-Konsole heraus. Grafik und Sound sind bei diesem Modell deutlich verbessert (die verwendete Technik entspricht denen der Atari-Heimcomputer), aber es kann sich wegen der Inkompatibilität zu seinem Vorgänger überhaupt nicht durchsetzen.
1982 erscheint das erste Gerät der XL-Serie in den USA, der ATARI 1200 XL, der die mittlerweile doch etwas betagten Rechner 400/800 ablösen soll. Leider ist der 1200XL nicht 100% kompatibel zu seinen Vorgängern und wird deswegen ein ziemlicher Flop. Nichtsdestotrotz bringt der 1200XL einige wirkliche Verbesserungen mit sich, in erster Linie den erweiterten XL-Chipsatz. Zudem ist das Gehäuse angenehm flach, zur Eingabe wird eine richtige Schreibmaschinentastatur (leicht erweitert, z.B. um ein HELP-Taste) verwendet, der Speicher ist auf 64 KByte aufgestockt.
1983 kommen dann die sehr erfolgreichen XL-Rechner 600XL und 800XL heraus. Die Probleme des 1200XL sind behoben, beide Computer sind voll abwärtskompatibel und können die Software der älteren Atari-Rechner einwandfrei verarbeiten. Als Novum bei Atari ist das Basic direkt in den Rechner integriert, ein zusätzliches Modul ist zum Programmieren nicht mehr nötig.
In diesem Jahr begann für Atari die große Katastrophe, die Zeit der Videogames war so langsam vorüber, die Umsätze, besonders im VCS-Geschäft, stagnierten, immer weniger Produkte wurden verkauft und die Verluste der Firma stiegen ins Unermeßliche.
Der Jahresverlust 1983 betrug $536 Millionen, teilweise bis zu $2 Millionen täglich. Um den Verlust ein wenig aufzufangen, begann Atari damit, den Großteil ihrer Produktion ins Ausland zu verlegen, sowie drastische Personaleinsparungen vorzunehmen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden 1700 Mitarbeiter aus den Bereichen Heimcomputer und Konsumelektronik entlassen. Die Produktion dieser Unternehmensbereiche wurden nach Hong Kong und Taiwan verlegt, wo Atari bereits einige Konsumelektronik-Produkte fertigte. Trotzdem konnten die hohen Verluste auch im darauffolgenden Jahr nicht aufgefangen
wurden, Atari entließ weitere 1000 Beschäftigte und schloß eine seiner Produktionsstätten in Hong Kong. In den vergangenen zwei Jahren hatte Atari somit seine Belegschaft bereits von 7800 auf 2500 Mitarbeiter reduziert. Durch die Vermittlung einer New Yorker Bank trat dann das Warner Management
an einen Mann namens Jack Tramiel heran, um ihn für die Übernahme Ataris
u begeistern. Tramiel hatte kurz zuvor die von ihm gegründete Firma Commodore verlassen.
Wie es das Schicksal wollte, konnte Tramiel dann Atari gegen eine Schuldverschreibung zu sehr günstigen Bedinungen übernehmen. Viele von Tramiels ehemaligen Mitarbeitern bei Commodore waren ihm in der Zwischenzeit gefolgt, weil er mit ihnen eigentlich eine neue Computerfirma hatte gründen wollen. Bei der Übernahme standen ihm als neben der alten Atari-Crew, die er zwar zum größten Teil entließ, auch sofort seine ehemaligen Commodore-Mitarbeiter zur Seite.
Die Produktion und Entwicklung von Spielautomaten wurde als "Atari Games" aus dem gemeinsamen Unternehmen noch vor der Übernahme Tramiels ausgegliedert und eigenständig weitergeführt.
Mit Jack Tramiels Anfang bei Atari begann das Ende der Atari 8-Bit-Computer. So gut wie alle noch in den Entwicklungslabors befindlichen Weiterentwicklungen für die XL-Serie wurden eingestellt und überstiegen niemals das Stadium des Prototyps.
Jack Tramiel setzte alles auf eine neue Computerreihe, die ST-Reihe. Der ST war damals einer der ersten 16-Bit-Computer und verfügte über den leistungsfähigen Motorola-Prozessor der 68000-Serie. Die Geschäfte Ataris gingen langsam wieder bergauf, das Schlußquartal 1984 konnte bei einem Umsatz von 150 Millionen Dollar endlich wieder mit Gewinn abschließen.
Nachdem die Belegschaft nach der Übernahme durch Tramiel zunächst kräftig reduziert worden war, wurde sie nun in den Bereichen Engineering und Produktion um 500 Mitarbeiter aufgestockt. Obwohl bereits 1984 die Entwicklung der Videogame-Konsole 7800 abgeschlossen war, wurde es noch nicht produziert, weil man befürchtete, es würde sich wegen des erheblichen Einbruchs im Videospiele-Markt nicht verkaufen.
1985 war es schließlich soweit, Atari brachte den Atari 260ST und 520 ST heraus. Der ST wurde von Shiraz Shivji entwickelt (dem Vater des C64).
Zur gleichen Zeit erschienen die letzten Rechner der 8-Bit-Reihe, die 800/65 XE und 130 XE, die bereits das gleiche Design, wie die ST-Computer besaßen, sich von den technischen Details her aber nur unwesentlich von den Rechnern der XL-Serie unterschieden.
1986 wurde die ST-Reihe durch einen weiteren Computer ergänzt, den Atari 1040ST,
der erste Computer mit 1 MB Speicher für weniger als 1000 Dollar. Zusätzlich wurden verschiedene Peripheriegeräte, wie z. B. Laserdrucker entwickelt, die den Computer gerade für den DTP-Markt interessant machte. Besonders interessant war der ST außerdem durch seine MIDI-Schnittstelle für den Musik-Markt. In fast jedem Tonstudio zu dieser Zeit übernahm ein Atari ST die Arbeit.
Die ST-Reihe war mittlerweile zu einem großen Erfolg geworden, Commodore trat diesem Erfolg mit dem AMIGA entgegen, einem Rechner, der zuvor von einer kleinen Firma aufgekauft wurde und von Atari-Mitarbeitern entwickelt worden war. So hatten die erfolgreichsten Computer der 8- und 16-Bit-Zeiten maßgeblich nur zwei "Väter". J. Miner als Vater der 8-Bit-Ataris und des Amigas und S. Shivji als Vater des C-64 und des Atari ST.
1987 stellte Atari auf der "Computer Electronics Show" in Las Vegas weitere Neuentwicklungen vor. Es wurde damit begonnen, eine IBM-kompatible ComputerReihe zu verkaufen, die jedoch niemals besondere Bedeutung gewann.
Zusätzlich wurde der neue Mega ST vorgestellt, eine kompakte Version des Atari ST, der entweder mit 1, 2 oder 4 MB Speicherkapazität erhältlich war. Einschließlich Diskettenlaufwerk, monochromen Bildschirm und dem neuen Laserdrucker (300 Punkte pro Zoll) gab es den Mega ST als DTP-System für unter 3000 Dollar. Schließlich wurde in diesem Jahr, angetrieben von dem neuen Videospiele-Erfolg, den Firmen wie Nintendo erzielen konnten, das VCS 7800 auf den Markt gebracht; leider erheblich zu spät, da andere Hersteller ihre Geräte bereits auf dem Markt etablieren konnten und zudem über eine modernere Technik verfügten. Das VCS 7800 gewann leider niemals an besonderer Bedeutung und führte eher ein Schattendasein.
Tramiel kaufte zudem noch eine kleine Firma in England, die einen Computer mit einer neuartigen Technik entwickelt hatte, einen "Transputer".
1988 war es soweit, der ATW800, Ataris Transputer Workstation wurde fertiggestellt, verschwand allerdings recht bald wieder in der Bedeutungslosigkeit.
1989 war erneut ein Jahr der Neuentwicklungen. Eine Weiterentwicklung des Atari 1040ST, der 1040STE erschien. Wie so oft in Ataris Firmengeschichte reagierte man damit leider viel zu spät auf die Konkurrenz. Commodore hatte zu dieser Zeit mit seinem Amiga erheblich an Bedeutung gewonnen und trug dazu bei, daß Ataris Verkaufszahlen immer schlechter wurden.
Ebenfalls erschienen 1989 der Atari TT, Ataris erster 32 Bit - Computer für den professionellen Einsatz, der sich später leider ebenfalls sehr schlecht verkaufte, das erste MS-DOS-kompatible Palmtop mit dem Namen PORTFOLIO, sowie das weltweit erste hand-held Videogame-System LYNX.
Immer mehr machte sich zu dieser Zeit das absolute Fehl-Marketing der Firma Atari und der Tramiels bemerkbar. Die leider immer geringer werdende Kundschaft wurde mit Versprechungen für neue Produkte "bei der Stange gehalten", diese Produkte erschienen jedoch entweder immer viel zu spät oder sogar nie.
Sehr gute neue Produkte, wie z. B. der Portfolio oder das LYNX VCS wurden so gut wie nicht beworben, um große Vertriebspartner wurde sich ebenfalls viel zu wenig bemüht, so daß es zwar viele gute Geräte gab, jedoch die breite Masse von deren Existenz nichts wußte und deshalb zu Produkten der Konkurrenz, wie z. B. Nintendo oder Sega (Game Boy, Game Gear usw.) griff.
Ein weiteres, in der Bedeutungslosigkeit gesunkenes Produkt, war das Atari STACY, der erste tragbare ST, der jedoch niemals in größeren Stückzahlen verkauft wurde.
1991 wurde der Mega-STE, sowie das ST-Book, ein ST-Laptop, veröffentlicht. Atari begann wieder, mit Verlust zu arbeiten. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 1990 erlitt Atari einen Netto-Betriebsverlust von ca. 20 Millionen Dollar. Der vergleichbare Zeitraum 1989 hatte Atari noch einen Gewinn von 5,8 Millionen Dollar beschert.
1992 war das Geburtsjahr des Falken, der Atari FALCON erschien und kaum jemand wußte es. Atari zögerte die Fertigstellung des Falcon immer weiter heraus, größere Stückzahlen wurden niemals produziert, Werbung für diesen hervorragenden Computer wurde niemals im größeren Stil gemacht. Größere Vertriebspartner gab es keine.
Der Commodore Amiga war immer noch in aller Munde, den Atari Falcon kannten nur eingefleischte Fans, dabei war dies ein, gerade für den Multimedia-Bereich, hervorragendes Gerät, das über einen DSP-Chip verfügte.
Ein weiteres Glanzstück Ataris wurde 1993 in Abwesenheit der Öffentlichkeit auf den Markt gebracht; während Hersteller, wie Sega und Nintendo ihr großes Geld noch mit 16-Bit-Videogame-Systemen machten und sich ihre 32-Bit-Konsolen in der Entwicklung befanden, brachte Atari die weltweit erste 64-Bit-Konsole JAGUAR auf den Markt. Da man, um Kosten zu sparen, den Großteil der eigenen Produktionsstätten verkauft hatte, schloß man einen Vertrag mit IBM, die den Jaguar sodann produzierten.
Und wieder war es das große Marketing-Talent Ataris, welches dafür sorgte, daß der Jaguar zum betriebswirtschaftlichen Flop wurde. Die beste Technik nützt nichts, wenn so gut wie niemand durch Werbung davon in Kenntnis gesetzt wird, es das Gerät nur sehr selten und an sehr "geheimen" Orten zu kaufen gibt und auch die neuen Spiele nur sehr zögerlich auf den Markt gebracht werden. So ist es auch nicht verwunderlich, daß Nintendo 1997 sein neue Konsole Nintendo-64 als das erste 64-Bit-Videogame-System anpries und niemand dagegen hielt, daß Atari bereits vier Jahre diese Leistung erbracht hatte.
1996 war schließlich das traurigste Jahr in der bisherigen Atari-Geschichte. Atari bzw. Jack Tramiel kaufte sich bei der 1994 gegründeten Firma JTS, einem Festplattenhersteller ein und beschloß, mit diesem Unternehmen zu fusionieren und künftig unter diesem Namen zu agieren. Nach der Fusion sollten 60 Prozent des gemeinsamen Firmenkapitals den Atari-Anteilseignern gehören, die den Deal nur noch genehmigen mußten. Jack Tramiel und seine Familie, die zu dieser Zeit 42 Prozent an Atari hielten, sollten nach der Fusion mit 25 Prozent an JTS beteiligt sein. Die Unternehmensführung sollte weiterhin bei Unternehmensgründer Jugi Tandon als Chairman, sowie Tom Mitchell liegen, der Seagate mit aus der Taufe gehoben hat und nun bei JTS als CEO tätig war.
Die Verluste Ataris beliefen sich in den ersten neun Monaten des Jahres 1995 bereits 22 Millionen Dollar bei 12 Millionen Dollar Umsatz. Genügend Eigenkapital für die Übernahme, die rund 80 Millionen Dollar kosten sollte, war allerdings noch vorhanden. JTS hingegen war allerdings sehr knapp bei Kasse und erhielt deshalb im Vorwege eine Finanzspritze in Höhe von 25 Millionen Dollar.
Am 30.07.96 war es schließlich soweit. Die Atari Corp. und die JTS Corp. fusionierten und firmierten ab sofort unter dem Namen JTS. Die Firma ATARI hörte somit faktisch auf, zu existieren. Alle Namensrechte und Patente gingen auf die neue, gemeinsame Firma über. Sämtliche Weiterentwicklungen und Produktionen Ataris wurden eingestellt.
Was JTS mit den vielen Atari-Produkten, die bei der Übernahme noch in den Lagern vorhanden waren, vor allen Dingen mit vielen Atari JAGUAR machen soll, weiß man wohl bis heute nicht.
Am 23.02.98 kam es schließlich erneut zum Verkauf sämtlicher Atari-Rechte, -Produkte und -Lizenzen, die an die Firma JTS übergegangen waren.
An diesem Tag verkaufte die JTS Corp. ihre kompletten Atari-Rechte an die Firma Hasbro Interactive XI Corp., einer 100 % igen Tochtergesellschaft des relativ großen HASBRO-Konzernes.
Der Kaufpreis betrug in cash 5.000.000 US-$. Wenn man bedenkt, was eine Firma wie Atari alles hervorgebracht hat und was sie einmal wert war, ist das geradezu ein lächerlich geringer Preis gewesen.
Große Pläne scheint Hasbro in Bezug auf Atari-Hardware nicht zu haben. So, wie es bis jetzt scheint, wurden die Rechte lediglich zu dem Zweck erworben, einige Atari-Spiele neu aufzulegen und für aktuelle Konsolen und den PC auf den Markt zu
bringen. Erst Ende 1997 brachte Hasbro Interactive den früheren Hit FROGGER in einer neuen Fassung auf den Markt, der recht schnell wieder zum Hit wurde. Es kursieren zwar Gerüchte, Hasbro wolle eine bereits lange geplante eigeneVideogame-Konsole unter dem Namen "Atari" herausbringen, dies sind aber zur Zeit nichts weiter als reine Gerüchte.
Das, was einmal so großartig begonnen hatte, verschwand stillschweigend und ohne großen Rummel, kaum jemand merkte, daß Atari aufhörte zu existieren.
In Europa begann der Rückzug bereits viel früher. Das letzte offizielle Atari-Unternehmen in Europa war das Zentrallager in den Niederlanden. Dort befanden sich mehrere Anrufbeantworter, zu denen die Gespräche der Atari-Kunden weitergeleitet wurden, die die ehemalige Nummer von Atari Deutschland wählten. Rückrufe gab es kaum, da nur noch einige Mitarbeiter Ataris dort arbeiteten.
Zum Schluß war es nur noch ein einziger Mitarbeiter, der lediglich die Aufgabe hatte, die noch im Lager befindlichen Produkte in Form von Auktionen an Meistbietende palettenweise zu verkaufen. Nachdem er Ende 1995 seine Schuldigkeit getan hatte und das Lager mehr oder weniger geräumt war, wurde die Anmietung der Lagerhalle und somit die Existenz von Atari Europe beendet.
So endete nach 24 Jahren die Geschichte eine der größten, innovativsten Computerfirmen der 70er, 80er und 90er Jahre. Atari hat in seiner Firmengeschichte immer wieder Zeichen gesetzt und zahlreiche maßgebende Entwicklungen hervorgebracht, wie z. B. den legendären Atari Joystick, der noch heute Vorbild der heutigen Joysticks ist. Firmen wie Apple, Activion, Imagic, Microprose usw. wurden von ehemaligen Atari-Mitarbeitern gegründet und hätte es ohne Atari vielleicht gar nicht gegeben.

5. Downloads

Einfacher Atari VCS 2600 Emulator
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6. Atari-Links

Atari - Die Unternehmenswebseite
Stella - Atari 2600 VCS Emulator
FreeROMs - Hier gibt es auch Atari-ROMs zum downloaden